Mit diesen 8 Tipps entspannt
organisiert in der Selbstständigkeit

Gastbeitrag von Nicole Wehn - Personal Branding Expertin

Wer hat ihn noch nicht geträumt, den Traum von der Selbstständigkeit. Nur noch für sich selbst arbeiten, keine Rechenschaft mehr ablegen – endlich sein eigener Chef sein! Was wie ein Traum klingt, kann aber auch schnell zum Fluch werden.

Ich komme aus einem Unternehmerhaushalt. Da möchte man meinen, dass mir die Selbstständigkeit sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Weit gefehlt.

Mein Vater, ein absoluter Vollblutunternehmer, brannte mir bei jeder Gelegenheit ein, dass ich auf jedem Fall „etwas anständiges“ lernen sollte und dann auch im Angestelltenverhältnis bleiben musste. So studierte ich brav und fand direkt im Anschluss an mein Studium auch die erste Festanstellung. Aber irgendwie fühlte ich mich immer irgendwie fehl am Platz.

Jedes Mal, wenn ich wieder die Freude an meinem Job verloren hatte und mich verändern wollte, riet mir mein Papa: „Bleib dort, bis Du einen besseren Job gefunden hast!“. Ich hielt mich an den Rat meines Vaters. So ging es 14 Jahre lang von Job zu Job, mal kürzer, mal länger, aber immer mit dem Gefühl, in einem Hamsterrad festzustecken.

Ein Traum rückt in greifbare Nähe

Bis eines Tages mein Mann die glorreiche Idee hatte, dass ich mich doch auch selbstständig machen konnte und somit viele verschiedene Projekte machen würde, mit unterschiedlichen Firmen und unterschiedlichen Aufgabengebieten. 

Der größte Vorteil aber war, dass ich mich auf die Dinge konzentrieren und spezialisieren konnte, die mir an meinem Job besonders gut gefallen und nicht mehr die ungeliebten Tätigkeiten machen musste. Das klang so verlocken und nach einer großartigen Idee! Gesagt, getan.

Anfang 2018 machte ich mich selbstständig und half von nun an kleinen und mittleren Unternehmen dabei, ihr Marketing neu aufzusetzen oder aufzufrischen. Ich hatte großes Glück und startete gleich mit 4 Kunden. Selbstorganisation war gar kein Thema. Ich hatte dafür gar keine Zeit, sondern raste durch die Themen und Projekte. 

Als ich die 4 Projekte abgeschlossen hatte, kam zum ersten Mal der Zeitpunkt, an dem ich mein eigenes Marketing und vor allem meine eigene Buchhaltung machen musste. Und es waren bereits 6 Monate vergangen.

Selbstständigkeit geht auch ohne selbst und ständig!

Wie schon zu Zeiten meines Angestelltenverhältnisses gibt es Dinge, die ich an meinem Job liebe und Dinge, die ich nicht so gerne mache, aber machen muss. Plötzlich fand ich mich in einer anderen Art des Hamsterrads wieder: 

Ich schob die Dinge, die mir so gar keinen Spaß machten, einfach auf. Stattdessen befasste ich mich tausendmal lieber mit Projektmanagement Tools, mit Designtools, mit Stories schauen bei Instagram und so weiter. Plötzlich rasten die Tage. Aber irgendwie bekam ich nichts geschafft. 

So ohne Deadlines und ohne Chef oder Kollegen war ich frei wie ein Vogel. Und unselbstständig wie nie zu vor.

Wem kommt das bekannt vor?

Schnell merkte ich, dass das so nicht weitergehen darf, sonst würde das Projekt „Selbstständigkeit“ schnell scheitern. Also beschäftigte ich mich zunächst mit einer Analyse meiner Arbeitsweise und erarbeitete mir meinen eigenen Weg zur entspannten, produktiven Selbstständigkeit.

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Mit 8 Tipps zu mehr Leichtigkeit in der Selbstständigkeit

Bis heute helfen mir fast täglich ein paar Dinge dabei, meine Selbstständigkeit entspannt organisiert anzugehen und so auch darin erfüllt zu sein, ohne selbstgemachten Stress und neuem Hamsterrad. Hier meine 8 besten Tipps:

1. Ein eigenes System finden

Egal, wie viele Ratgeber oder Blogartikel ich zu dem Thema Selbstorganisation als Einzelunternehmer/Selbstständige gelesen habe: nichts hat mir so wirklich geholfen. Ich musste mir mein eigenes System erarbeiten.

2. Das Pareto Prinzip

Das Pareto Prinzip bedeutet nichts anderes, als sich mit 20% des Einsatzes 80% der Arbeit zu erledigen. Ich verbiete mir selbst, mich in Perfektion zu verlieren, stelle mir einen Timer oder lasse einfach auch bei Texten oder Grafiken die 5 gerne gerade sein.

3. Die 2 Minuten Regel

Alles, was ich in 2 Minuten erledigen kann, mache ich sofort: eine E-Mail beantworten, einen Arzttermin machen, einen Post veröffentlichen, eine Rechnung zahlen – egal was, wenn ich es schnell erledigen kann, mache ich es sofort. So fühle ich mich auch einfach deutlich produktiver.

4. Pausen machen – Freiheit geniessen

Wir sind doch alles selbstständig, um selbstbestimmt zu arbeiten. Dann sollten wir das auch geniessen und flexibel sein. Wenn ich also mich zu sehr stresse oder zu sehr irgendwo hänge, dann mache ich eine Pause und erinnere mich, warum ich so glücklich bin über die Entscheidung, mein eigenes Ding zu machen. Das ist ein unglaublicher Motivationsboost.

5. Sich selbst belohnen

Ich gönne mir eigentlich am Ende jeder Arbeitswoche etwas kleines: ein Spaghetti Eis, einen Kaffeeklatsch mit meiner besten Freundin, ein Mittagessen mit meinem Mann – so kann ich mich die ganze Woche auf etwas freuen und geniesse wieder wie bei Punkt 4 die Freiheit, die die Selbstständigkeit mit sich bringt.

6. Routinen

Seit ich Kinder habe, bin ich ein grosser Fan von Routinen. Sie helfen nicht nur Kindern im Alltag, sondern sind auch für uns Unternehmer sehr wertvoll. Ich stehe beispielsweise täglich um 5 Uhr auf. Dann habe ich immer denselben Ablauf, bis meine Kinder um 6:30 Uhr aufstehen. Diese 1,5 Stunden helfen mir ungemein, im Tag anzukommen und dann entspannt in meinem stressigen Alltag zu bleiben.

7. Auszeiten nehmen

Ähnlich wie bei Punkt 4 nehme ich Urlaube und bewusste Auszeiten sehr ernst. In diesen Zeiten vermeide ich es, zu arbeiten und plane diese Zeiten auch bewusst zwischen meinen Projekten ein. Früher hatte ich immer Sorge, dass das einen Kunden verschrecken könnte, wenn ich in den Sommerferien 3 Wochen nicht verfügbar bin, aber siehe da – sie können das sogar bestens verstehen und haben gar kein Problem damit.

8. Nicht zu hart mit sich selbst sein

Auch als Selbstständige bin und bleibe ich ein Mensch. Ich habe, wie wahrscheinlich jeder, einen solch harten Kritiker in mir selbst, dem muss ich ab und an den Mund verbieten. Ich gebe was ich kann und wenn ich etwas nicht schaffe, dann darf das auch mal ok sein. Fehler gehören dazu, nur so lernt man, und Zeit verschenken eben auch.

Über die Autorin:

Nicole Wehn gibt Business-Tipps

Ich bin Nicole und ich liebe das Marketing, insbesondere Personal Branding. Ich helfe Unternehmern und Selbstständigen, sich klar als Personenmarke zu positionieren, sich von ihren Mitbewerbern abzuheben und so mehr Sichtbarkeit, mehr Reichweite und ultimativ mehr Kunden zu erreichen. nicolewehn.de

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